Situatzion
Nach dem Verlust des Zweiten Weltkriegs befindet sich Deutschland in einer katastrophalen Situation.
Westliche Verbündete beschließen, einen westdeutschen Staat zu gründen.
(nach erstem Zögern) akzeptieren die Westmächte den wirtschaftlichen Wiederaufbau Westdeutschlands.
Wirtschaftliche Situation in Westdeutschland:
Die Städte sind meistens zerstört.
80 - 85% der Produktionskapazität bleiben erhalten
Die physische Infrastruktur wird nur pünktlich zerstört
Entwicklung bis 1949
08. Mai 1945: Bedingungslose Kapitulation.
1945 - 1947: Die Alliierten konfiszieren deutsche Patente, Geschäftsgeheimnisse und kapital.
1947: Müller-Armack veröffentlicht das Buch "Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft" und entwirft das Konzept der sozialen Marktwirtschaft ("Social Market Economy")
21. Juni 1948: Währungsreform & Einführung der Deutschen Mark in Westdeutschland
23. Mai / 20. September 1949: Gründung der Bundesrepublik Deutschland
Bis 1949: Die Infrastruktur wird wiederhergestellt und die westlichen Verbündeten dürfen nicht weiter abgebaut werden
Entwicklung bis 1955
1948 - 1952: Kredite in Höhe von 1,4 Mrd. DM im Rahmen des Marshallplans unterstützen deutsche Investitionen
1950 - 1952: Korea Boom unterstützt deutsche Exporte
27. Februar 1953: Londoner Schuldenabkommen - Die Schulden werden von rd. 30 bis 14 Mrd. DM
05. Mai 1955: Die Verträge von Paris gewähren Deutschland de facto die volle Souveränität
Ab 1955: Erhöhter Wohlstand wird sichtbar, d. H. In den ersten Verkehrsstaus auf der Autobahn während der Ferienzeit
1955: "Wirtschaftswunder" wird ein bekanntes Sprichwort
Bis um 1955: Deutsche Technologie gehört weltweit zu den Marktführern und konsumiert von Grundbedürfnissen bis Luxus
Entwicklung bis 1973
1945 - 1961: Umfangreiche Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte und profitabler Unternehmen aus der DDR, dh der Auto Union AG (Audi) von Chemnitz nach Ingolstadt
Entwicklung ab 1955 (teilweise früher):
Exportwachstum durch Sicherung des Kostenvorteils gegenüber dem internationalen Wettbewerb
Umfangreiche Investitionen zum Ausbau der Industriekapazitäten
Das Wachstum basiert immer mehr auf der Inlandsnachfrage
Schuldenabbau & Anhäufung großer Goldreserven
Entwicklung ab Mitte der 1960er Jahre:
Wechsel von Märkten zu Käufermärkten
Umfangreiche staatliche Eingriffe mit erheblichen Gehaltserhöhungen und Sozialleistungen
Oktober 1973: 1. Ölkrise & Ende des Wirtschaftswunders
Mögliche Erklärungen für das deutsche Wirtschaftswunder
- Investitionen durch den Marshallplan
- Wiederaufbau einer nur oberflächlich geschädigten Wirtschaft mit einer starken Basis von Realkapital.
- Ein Aufholprozess zur damaligen führenden Wirtschaftsmacht USA
- "Weltwirtschaftswunder"
- Währungsreform & System der Sozialen Marktwirtschaft
- Eine Frage der Mentalität
- Nach dem Verlust lag der Schwerpunkt auf der Steigerung von Produktivität und Wohlstand
Folgen & Auswirkungen
- Bei 1958 war die Industrieproduktion viermal höher als in 1948.
- Hoher Wohlstand und Lebensstandard in Westdeutschland.
- Wirtschaftliche und soziale Voraussetzung für eine stabile deutsche Demokratie
- Grundlage für die Handlungsfähigkeit des deutschen Staates
- Voraussetzung für die deutsche Wiedervereinigung